Die Idee, ein geistliches Werk in einem profanen Theater aufzuführen, sorgte zu Händels Zeiten für Aufregung. Als geradezu "blasphemisch" verurteilte man die Wiedergabe der Bibelworte aus den Evangelien für eine "Abendunterhaltung".
Tatsächlich bezeichnete Händels Librettist Charles Jennens den "Messias" als "Grand Musical Entertainment" auch wenn er die gesamte christliche Glaubenslehre bezüglich des Messias, von der ersten Prophezeiung, über Geburt, Leben, Tod, Auferstehung und ersehntes Wiederkommen beschreibt.
Nicht eine dramatische Handlung als roter Faden, sondern eine Reihe von Arien und Chören machen das Werk aus. Eines der populärsten Stücke des christlichen Abendlandes eilt von einem Ohrwurm zum nächsten und kann trotzt technischem, "klassischem" Glanz mit unserer modernen Popkultur konkurrieren.
Die in nur vierundzwanzig Tagen entstandene Blitzkomposition Händels brachte den damaligen König George während der Uraufführung 1742 zum spontanen Aufspringen beim Hören des Megaschlagers - Halleluja!