Die „Vier ernsten Gesänge“ sind ein Requiem in Liedform, die Quintessenz von Brahms’ Liedschaffen, in dem er einen volksliedhaften Ton und die archaisch-expressive Sprache seines „Deutschen Requiems“ miteinander verbunden hat. Sie entstanden zwischen 1892 und 1896, Jahre, in denen Brahms den Tod besonders vieler nahestehender Menschen zu verkraften hatte. Ähnlich erging es Fauré, dessen Requiem zwischen dem Tod seines Vaters und dem seiner Mutter entstand. Stilistisch sehr unterschiedlich, vereint beide Komponisten die Abweichung von kanonisierten Textvorlagen.
Die Suche nach dem menschlichen, subjektiven Moment gelingt beiden, Brahms mit einem düsteren Ton, Fauré eher mit hoffnungsvoller Naivität.