Was veranlasst den Vater zweier junger Mädchen einen Zyklus von Kindertotenliedern zu komponieren? Konnte er das ihm bescherte naive Glück nicht hinnehmen? Gustav Mahler steht für eine Kunst, in der es bedingungslos und permanent um das Ganze dieser Welt geht, um die menschliche Existenz ohne jedes Tabu, und das am persönlichsten im Herzstück seines Werkes – seinen Liedern.
Als seine älteste Tochter wenige Jahre später starb, schien sich die Vorahnung seiner Frau auf furchtbare Weise zu bestätigen. Dieser Schmerz veranlasste ihn zur erneuten Auseinandersetzung mit der Ewigkeit. Er versuchte das Leid in der Musik zu verarbeiten und schrieb „Das Lied von der Erde“.